Geld regiert die Welt – ABER wer regiert das Geld?
Spekulationsblasen, Bankenkrise und überschuldete Staaten, aber auch der zerstörerische Zwang nach Wirtschaftswachstum sind tagtäglich in den Medien omnipräsent. Ein aktuelles Thema.
Wir alle benutzen Geld, aber die Funktionsweise des Geldsystems ist nur wenigen bekannt. So sind z.Bsp. viele Menschen der Überzeugung, dass ausschliesslich die Nationalbank neues Geld in Umlauf bringe, obwohl über 85% von privaten „Herstellern“ kommt. Und genau diese Gelder verstärken die Wirtschaftszyklen und fliessen grösstenteils in die Finanz-Casino’s.
Es braucht eine historisch schon längst überfällige Stärkung der Nationalbank, weil ihr im Moment die geeigneten Werkzeuge fehlen. Das Geldwesen muss demokratisiert werden und wieder in den Dienst der Gesellschaft gestellt werden! Heute ist es leider umgekehrt: Die Gesellschaft dient heute mehr und mehr dem Kapital. Die Finanzmärkte untergraben die demokratische Selbstbestimmung.
Es braucht eine Geldreform!
Wir haben die demokratischen Mittel genau das zu fordern. Die Demokratie muss sich gegen die Macht des Kapitals durchzusetzen.
Wo liegt den das Problem des heutigen Geldsystems
Eine der zentralen Ursachen für die heutige Problematik ist die private Geldschöpfung der Banken.
Die Geschäftsbanken haben heute ein grosses Privileg…allerdings zu Lasten der Allgemeinheit. Sie dürfen selber Geld schöpfen, also selbst herstellen – so genanntes Buchgeld, welches auf unser aller Bankkonten existiert…und nur dort.
Die Banken vergeben nämlich ihre Kredite nicht aufgrund von Spargelder, dass die Kunden bei ihnen deponiert haben, sondern können selber Buchgeld kreieren und dieses sogar gegen Zinsen verleihen.
Aktuell ziehen die Banken aus 85% der Geldmenge diesen illegitimen/ungerechtfertigten Zins-Extragewinn. Auch fliesst solches privat geschöpftes Geld vermehrt in spekulative Finanzprodukte.
Kommt es dann zu einer Spekulationsblase bzw. Bankenkrise, muss der Staat mit enormen Geldsummen einspringen, um den Total-Crash zu verhindern.
In der gegenwärtigen Situation werden also die Vorteile und Erträge aus der Geldschöpfung weitgehend privatisiert, während die Risiken und Lasten auf die Allgemeinheit abgewälzt werden. Wir müssen dann den Gürtel enger schnallen.
Das bestehende Geldsystem ist ungerecht und eine permanente Bedrohung für die Stabilität von Wirtschaft und Gesellschaft. Auch unsere Demokratie ist z.Bsp. durch die „Too-big-to-fail“ - Problematik erpressbar.
Was gibt es für Lösungen?
Bisher ist meist nur Symptombekämpfung betrieben worden (z.Bsp. neue Kontrollen und zusätzliche Vorschriften oder das Schnüren von Rettungspaketen…und das seit Monaten und Jahren). Das Problem muss jedoch an der Wurzel angepackt werden und die Geldschöpfung wieder zur „Sache des Bundes“ werden, so wie es eigentlich die Bundesverfassung vorschreibt.
Das Privileg der Geschäftsbanken, selber Geld zu kreieren, ist nämlich nur aufgrund einer historisch gewachsenen Gesetzeslücke möglich: Der Artikel 99 der Bundesverfassung weist dem Bund das alleinige Recht der Geldschöpfung zu, aber wörtlich erwähnt sind nur Münzen und Banknoten. Dieses alte Bargeld-System-Denken ist durch die technische Entwicklung des elektronischen Bankenwesens jedoch längst überholt worden. Auf Verfassungsebene muss deshalb das Geldmonopol des Bundes auch auf die elektronisch geschaffenen Buchgelder (85% der Geldmenge) ausgedehnt werden.
Dadurch würde mit dem unbaren elektronischen Buchgeld das Gleiche passieren, wie vor hundert Jahren mit den damals vorwiegend privat ausgegebenen (gedruckten) Banknoten. Damals sind diese „privaten“ Banknoten durch die offiziellen Noten der zu diesem Zweck gegründeten Nationalbank ersetzt worden.
Die Geldschöpfung/Geldmengensteuerung den privaten Banken zu überlassen, hat also auch damals bereits versagt. Die Banken sind nämlich durch Eigeninteressen und Profitorientierung gesteuert und in keiner Weise gesamtwirtschaftlichen, geschweige denn gesellschaftlichen Zielen verpflichtet, wie es die ja heute schon Nationalbank ist.
In einem „Vollgeldsystem“ steuert die Monetative die Geldmenge. Die Monetative ist eine unabhängige und weder Politik noch Wirtschaft verpflichtete neue 4.Staatsgewalt, vergleichbar mit Judikative, Legislative und Exekutive. Das ist keine Verstaatlichung der Banken, sondern Banken bleiben privat und übernehmen weiterhin Kontoführung, Zahlungsverkehr, Spargelder und Kreditvergabe.
Die Bereitstellung der nötigen Gesamtgeldmenge wird jedoch zu einer öffentlichen Aufgabe. Eine Art Service Public wie wir es von der Wasser- und Energieversorgung oder dem Bildungswesen kennen.
Eine weitere Folge wäre, dass dem Bund beträchtliche Mehr-Einnahmen (und zwar in Milliardenhöhe) aus der Geldschöpfung zufallen würden, die nun den Bürgern zugute kämen und nicht mehr einzelnen Privaten (z.Bsp. als Boni).
Neues Geld würde zukünftig schulden- und zinsfrei Inumlauf gebracht und zwar durch Auszahlung an öffentliche Haushalte oder private Haushalte (z.Bsp. als Bürgerdividende). Das ermöglicht Steuersenkungen und die Staatsschulden könnten innert weniger Jahre abgebaut werden.
So wird eine nachhaltige, stabile und demokratisierte Wirtschaft möglich!
Daniel Meier
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