Sonntag, 5. Juni 2011

Geld

Geld.
Woher stammt wohl dieses Wort? Wenn man das e mit einem o austauscht, wird es zu Gold.
Die Menschen jedoch sagen, Geld heisse so, weil es ein Wertmassstab sei und Geld komme von „gelten“.
Ist auch Nebensache: Geld hat, egal wer der Urvater auch gewesen sein mag, Jahrhunderte überlebt. Die meisten Menschen bezahlen heute mit Geld ohne darüber nachzudenken warum.
In meinen Augen ist Geld eine Art Tradition, die seit Jahrhunderten von Mutter zu Tochter, von Vater zu Sohn weitergegeben wird. Deswegen hinterfragen die meisten Menschen Geld auch nicht. Es ist einfach so, weil wir es nicht anders kennen. Es scheint eine gute Erfindung zu sein, dieses Geld, aus rein biologischer Sichtweise. Schliesslich währt nur das, was dem Menschen das Überleben sichert.
Der moderne Mensch hat nur überlebt, weil er den Wurfspeer entdeckt hat. Ganz im Gegensatz zum Neandertaler, der ist gestorben weil er den Wurfspeer eben nicht entdeckt hat.
Daraus schliesse ich, Geld muss dem Menschen das Leben sichern.
Sichert Geld heute den Menschen noch das Leben?
Wir haben Arbeitslosigkeit, was laut meinem Vater eher den Namen „Geldlosigkeit“ verdient hätte, denn an Arbeit mangelt es nie. Meistens wird aus Kostengründen Personal abgebaut, obwohl genügend Arbeit vorhanden wäre.
Wir haben Working-Poor, die trotz Arbeit zu wenig verdienen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.
Wir haben Armut, trotz den vielen reichen Staaten und den vielen reichen Menschen.
Und trotzdem: Es geht zu vielen Menschen noch zu gut, als dass wir unser heutiges Geldsystem anzweifeln würden.
Was macht denn einen Menschen arm? Warum ist ein anderer reich?
Kennen Sie den Zins? Und den Zinseszins?
Ich bin zwar nicht religiös, trotzdem steht etwas in der Bibel, das ich richtig finde:
Laut der Bibel ist der Zins verboten. Weiss das der Papst? Hat der Papst denn die Bibel jemals richtig gelesen? Er als Gottes Sprachrohr, Vermittler zwischen Himmel und Erde, hätte er nicht den Zins längst abschaffen müssen? Hier in Europa leben mehrheitlich Christen, da verwundert es mich sehr stark, dass wir den Zins noch nicht abgeschafft haben. Wenn der Zins verboten ist, ist der Zinseszins sowieso eine Todsünde. Oder etwa nicht?
Wenn jemand pro Monat 3‘800.- verdient, davon 1´100.- gleich als Miete abgeben und daneben noch zu Essen und zu Trinken kaufen, plus die Steuern Ende Jahr bezahlen muss, bleibt ihm nicht viel Geld übrig um zu sparen. Auch der Zins fällt hier eher mickrig aus.
Wenn einer aber Grossverdiener ist und auch noch Bonuszahlungen erhält, dem bleibt ziemlich viel übrig Ende Jahr um zu sparen. Somit auch viel um sein Geld arbeiten zu lassen und Zins ausbezahlt zu bekommen. Auch wer ein Erbe antreten kann, hat plötzlich mehr Geld auf der Bank, das einfach so arbeitet, ohne dass man den Finger dafür rühren muss.
Mit dem Zins werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer. So einfach ist das.
Wir leben in einem kapitalistischen System und in einem solchen wird alles privatisiert um den Gewinn zu maximieren. Private denken nicht demokratisch, sondern kapitalistisch. Gewinn ist was zählt. Aber kann man immer mehr Gewinn machen auf Kosten der Bevölkerung?
Haben Sie schon einmal die Aufnahmebedingungen in die Europäische Union durchgelesen?
Es gibt 9 Grundsätze die in einem Staat vorhanden sein müssen, um der Europäischen Union beitreten zu können. Zwei davon sind folgende:
• Demokratisches handeln und denken
• Fortschritt der Privatisierung der staatlichen Betriebe
Fällt Ihnen etwas auf? Genau! Das sind zwei Gegensätze, die man gar nicht miteinander vereinbaren kann. Was privat ist, gehört nicht mehr dem Volk und ist somit auch nicht mehr demokratisch.
In der Schweiz haben wir eine „Halbprivate“ Nationalbank, eine private SBB, die private UBS, die private Post und die dem privat Recht unterstellten AXPO, also auch unser Strom fliesst privat.
All diese Unternehmungen gehören doch eigentlich zum Schweizer Markt. Und ein Markt in einer Demokratie muss in meinen Augen dem Volk gehören. Wenn der Markt dem Volk gehört, kann es darauf Einfluss nehmen und den Zins abschaffen. Dann wären auch die Reichen nicht mehr so reich.
Fabienne Muri
(Im Auftrag hochgeladen von Dominik Riedo)

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